- 17. Februar 2019 -

WER NICHT AN WUNDER GLAUBT, …

… DER IST KEIN REALIST.
(BEN GURION)

Der Start in ein Jahr voller Herausforderungen ist geglückt und man stellt sich ja so gut wie täglich den vielen Möglichkeiten, die Welt zum Besseren zu verändern. Dazu braucht es gefühlt immer mehr Optimismus, um das Positive inmitten der vielen negativen Nachrichten zu sehen, und noch mehr Mut, um das Beste aus den vielen Chancen zu machen, die wir haben – sei es aus technologischer Sicht oder aber ideeller Natur. Die Zukunft umarmen und aktiv gestalten – wer mich kennt, weiß, dass das mein Lieblingsmotto ist. Und wenn ich dann mal wieder ganz grüblerisch unterwegs bin – dann bekommen ein paar brisante Themen besonderes Interesse und lechzen nach Antworten. Was macht die globale Vernetzung wirklich mit uns? Ist unsere Erde eigentlich noch zu retten? Wo bleibt die Kunst? Und was genau ist eigentlich künstliche Intelligenz? Das frage ich mich…

Im Zeitalter der Vernetzung …

… ist es wirklich besser, wenn wir alle mit jedem in digitalen Räumen wie google, facebook und instagram verbunden sind? In denen man nur meint gehört zu werden, je schriller und lauter man ist? Wo man sich selbst dabei ertappt, wie manipulierbar man doch durch diese Medien ist und die vorgefertigte Meinung so viel bequemer ist, als ein eigenes Urteil zu fällen? Wo sind sie nur hin, die leisen Töne? Das Zuhören und der echte (empathische) Umgang miteinander?

Ist unsere Erde noch zu retten …

… ganz ehrlich: Unsere Erde muss überhaupt nicht gerettet werden. Seit rund 4,5 Milliarden von Jahren bewegt sie sich durch das Universum und verglichen mit der langen Entstehungsgeschichte vom Einzeller bis zu den großen Säugetieren ist am Ende die Entwicklung des Menschen gerade mal ein Mückenschiss. Sein Fußabdruck jedoch auf dem Planeten ist mehr als gravierend. Wir leben über unsere Verhältnisse. Die Erde hat kein Umweltproblem, wir Menschen haben es. Klimakatastrophen häufen sich, das Artensterben, Plastikmüll in den Weltmeeren und der Klimawandel zeigen: Der Mensch ist dabei, seinen Heimatplaneten mit offenen Augen schlicht zu zerstören. Der Erde ist das egal. Die Natur findet ihren Weg. Es ist ein langsamer Prozess, aber über die Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg werden sich die Pflanzen und Tiere wiederum anpassen. Wer es nicht schafft, stirbt aus. Der Planet wird sich dennoch weiter drehen. Haben wir tatsächlich bereits den Moment verpasst, um mit neuem Umweltbewusstsein das Problem zu drehen? Wird es glücken, mit neuen Lösungen fürs anders reisen, anders essen, anders produzieren, mit der Welt wieder ins Reine zu kommen?

Sind wir menschlich unterwegs in der Digitalen Welt …

… oder sind die neuen Technologien nicht nur dafür gemacht, unser eigenes Leben zu verbessern? Weniger Stress und Aufwand, unser Alltag wird flexibler, und langweilige Aufgaben übernimmt eine intelligente Software? Steht denn die Digitalisierung nicht ganz im Zeichen einer viel lebenswerteren Zukunft? Aber heißt das nicht, dass wir uns den Regeln von Bits und Bytes unterordnen? Ein fantastischer Weg, das Menschliche auch in der Welt des Digitalen zu erhalten, ist für mich die Kunst. Musik, Malerei, Schauspiel, Literatur – in all diesen Dingen findet sich etwas, das keine Software besitzt: Unser Wunsch, eine eigene, innere Lebenswelt abzubilden und es macht mir Mut, dass Theater, Galerien und andere Kultureinrichtungen weiterhin großen Zulauf genießen. Aber dann frage ich mich auch sehr erschrocken: Wann war ich eigentlich das letzte Mal in der Staatsgalerie, weil ich unbedingt mal wieder die Grafische Sammlung bewundern möchte? Und zwar in echt und mit eigenen Augen anstatt nur im Internet?

Was ist künstliche Intelligenz …

… Chance oder Albtraum? Oder wo beginnt die Gefahr von künstlicher Intelligenz? Vielleicht in einem System, welches Flugzeuge landen lässt? Oder in einem Spracherkennungsprogramm, das menschliche Sprache samt Fehlern und Unzulänglichkeiten versteht. Doch wo beginnt Verstehen? Allwissende Computersysteme versprechen mehr Effizienz, Wirtschaftswachstum und Sicherheit, weil unproduktive Prozesse früher erkannt werden können – allerdings auch Möglichkeiten bieten, Menschen zu analysieren und unser Verhalten zu manipulieren. Dazu kommt die Gefahr durch autonome Waffensysteme, die zur Kriegsführung entwickelt werden. Wie halten wir nun die Balance zwischen Gut und Böse? Wie begrenzen wir die negativen Auswirkungen dieser Technologien, um sie zum Wohl des Menschen zu nutzen, anstatt zu seinem Schaden? Im Moment gibt es eigentlich mehr offene Fragen als Antworten, oder? Und man kann auch endlos so weiter sinnieren …

Wie denkt ihr denn darüber?